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Expedition Batura Muztagh 2002

Chronik

28.06.2002     Expeditionsmannschaft nun komplett / Lager 1 ausgebaut

Erneut begann der Tag mit eher unangenehmen Weckzeiten in den oberen Lagen: 2 Uhr begannen sowohl im ABC auf 4250m als auch im Lager 1 auf 5240m Höhe die Vorbereitungen für den Aufstieg. Leider fühlte sich Thomas nach der gestrigen Anstrengung des Lastentransports nicht sonderlich fit, so dass er es vorzog, im ABC zu bleiben, während weiter oben Jan ebenfalls auf den weiteren Aufstieg verzichtete. 3.15 Uhr starteten Christian und Günter im Lager 1 ihren Erkundungsaufstieg mit dem Ziel , wenn möglich Lager 2 auf ca. 5800m Höhe einzurichten, auf alle Fälle aber den günstigsten Weiterweg zu erkunden. Nach 200m steiler Eiskletterei (bis 50 Grad) erreichten die beiden eine Möglichkeit, nach links aus der steilen Rinne herauszuqueren, um den weiteren Aufstieg in Richtung Sattelspitze fortzusetzen. Leider setzte jedoch die Dunkelheit ihren Bemühungen um eine gute und sichere Aufstiegsroute dort ein jähes Ende, denn allein im Licht der Stirnlampen war der beste Weg durch das Serac-Labyrinth beim besten Willen nicht zu finden. Zum Warten auf den Sonnenaufgang war es erstens zu zeitig und zweitens zu kalt - was blieb den beiden also übrig, als vorerst umzukehren und wieder in die warmen Schlafsäcke zu kriechen...?
Markus war inzwischen 3.30 Uhr vom ABC aus gestartet. Beladen mit ca. 20 kg Nutzlast und unter Verzicht auf jedes überflüssige Gramm (sogar der Fotoapparat war ausnahmsweise unten geblieben) gewann er schnell an Höhe und erreichte bereits 6.30 Uhr nach dreistündigem Aufstieg das Lager, wo er nicht schlecht staunte, die anderen drei schlafend vorzufinden. Inzwischen war es hell geworden, und während Günter und Jan planmäßig den Abstieg ins ABC antraten, um noch vor den ersten Sonnenstrahlen sicher das Kanonenrohr hinter sich zu bringen, machten sich Christian und Markus ohne Rucksäcke sofort nochmal auf, um den optimalen Durchstieg durch die Seraczone weiter oben bei Tageslicht zu erkunden. Nach nur einer halben Stunde hatten sie die entscheidende Stelle erreicht und wie so oft, erschien bei Lichte besehen plötzlich alles viel einfacher als vermutet. Zu einem sofortigen weiteren Aufstieg ins Lager 2 war es natürlich jetzt zu spät, doch nachdem der sichere Durchschlupf einmal gefunden war, sollte die Errichtung des Lagers beim nächsten Mal im Schutze der Dunkelheit kein Problem mehr sein. Zufrieden stiegen sie ab und legten sich im Lager 1 wieder in die Schlafsäcke, während Jan und Günter nach zweieinhalb Stunden Abstieg das ABC erreichten. Gemeinsam mit Thomas setzten sie den Abstieg ins Basislager fort, wo sie gegen 15 Uhr eintrafen. Groß war ihre Freude, als sie dort aufs herzlichste von Dirk, Tilo und Jehangir begrüßt wurden! Die drei waren um 8 Uhr in Baltar aufgebrochen und hatten bereits gegen Mittag das Basislager erreicht. Gemeinsam mit drei Trägern, die einen Teil des Gepäcks sowie weitere frische Lebensmittel, die Jehangirt in Gilgit gekauft hatte, hier heraufgetragen hatten, waren sie in 4 Stunden die Strecke ins Basislager gelaufen, für die die erste größere Gruppe dank Trägerstreik einen ganzen Tag gebraucht hatte! Als besonderen Clou hatte Jehangir in Baltar noch eine Ziege gekauft, die ein Bauer über den Gletscher bis in unser Basislager auf 4050m Höhe getrieben hatte. Nun wurde das Tier also auf der Wiese vorm Küchenzelt angepflockt und harrte seinem Ende als Bereicherung unseres Speiseplanes entgegen...
Christian und Markus verbrachten den Tag bei recht wechselhaftem Wetter im Zelt des Lagers 1 mit dösen, schlafen, kochen, essen, trinken und immer wieder Schnee schmelzen und warteten auf möglichst gutes Wetter in der nächsten Nacht zur endgültigen Errichtung des Lagers 2. Und während sie sich oben auf 5240m Höhe ganz nebenbei hervorragend akklimatisierten, feierten die anderen fünf gemeinsam mit Jehangir und Dildar im Basislager die nun hoffentlich endgültige Überwindung aller bürokratischen Hemmnisse sowie vor allem die Komplettierung unseres Expeditionsteams...
Gemeinsam wollen wir nun den Lageraufbau vorantreiben und der erfolgreichen Besteigung des Batura II damit einen wichtigen Schritt näherkommen...

Markus Walter
Basecamp, 29.06.2002


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