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Nanga-Parbat-Expedition 2004

Nanga Parbat Rupal Face

26.05.2004     Dritte Trekkingetappe

Die Nacht über haben die meisten von uns kaum ein Auge zugetan, denn nachdem die Träger bis spät in die Nacht am Lagerfeuer gesungen und gelärmt haben, haben die unmittelbar neben unseren Zelten schreienden Esel den Rest der kurzen Nacht für ordentlichen Krach gesorgt. So sind wir alle schon längst wach, als 6 Uhr Wecken angesagt ist. Im Gegensatz zu den vergangenen Tagen ist das Wetter heute deutlich schlechter: zwar ist es noch trocken, aber der Himmel ist vollständig bewölkt. Schnell packen wir zusammen und Frühstücken. Jehangir und Markus starten sofort nach dem Frühstück um 7.10 Uhr als erste, denn sie haben die Aufgabe, den besten Platz für unser Basislager auszusuchen. Kurz darauf folgen die ersten Träger mit ihren Eseln und erst nachdem alle Zelte abgebaut sind und alles verstaut ist, etwa eine Stunde später alle anderen. Der Weg führt am Gletscherrand flach dahin über Wiesen und zwischen Büschen und Felsblöcken hindurch mit ständig schönem Blick auf die unmittelbar benachbarten Felswände und die tausende Meter hohen Eisflanken auf der anderen Seite des Gletschers. Schon kurz vor 9 Uhr erreichen Jehangir uns Markus den idyllisch gelegenen Lagerplatz in einer Senke der Seitenmoräne des Gletschers. Hier gibt es eine kleine Quelle mit klarem Wasser und nur einige verlassene Zeltplätze aus dem Vorjahr deuten darauf hin, daß sich hier das Nanga-Parbat-Basislager befindet. Lange wird der gesamte Platz inspiziert, ehe sich Jehangir und Markus für den besten Platz mit den schönsten Zeltplätzen, der meisten Sonne und dem kürzesten Weg zum Wasser entscheiden. Wer zuerst kommt, hat eben die Qual der Wahl... Über eine Stunde dauert es, ehe die ersten Träger auftauchen. Wie seit vielen Jahren scheinbar üblich, haben sie unterwegs durch einen Streik versucht, mehr Geld von uns zu erpressen, doch mit Verhandlungsgeschick und Glück Können Christian und unser Guide Riaz alle Forderungen abwehren. Kurz darauf tauchen auch die ersten Teilnehmer der Trekkinggruppe und der Rest von uns auf. Jehangir und Markus haben inzwischen schon begonnen, die Plätze fürs Küchen- und Mannschaftszelt herzurichten. Nun nehmen sie die Lasten in Empfang und Christian kontrolliert alles auf Vollzähligkeit. Die Träger wollen natürlich so schnell wie möglich wieder nach Hause und drängen zur Lohnauszahlung, die Riaz, unser Verbindungsoffizier Arif und Christian dann vornehmen, während Markus das Geschehen mit der Kamera festhält. Jeder der insgesamt 72 Träger oder Eseltreiber bekommt knapp 2000,- Rupien und zusätzlich noch 100,- Rupien Trinkgeld - für hiesige Verhältnisse ein wahrhaft fürstliches Gehalt für nicht einmal 3 Tage Arbeit, denn ein Lehrer beispielsweise verdient diese Summe gerade mal in einem ganzen Monat! Kaum haben die Träger das Geld, verabschieden sie sich und gehen so schnell wie möglich wieder zurück in ihre Dörfer. Wir beginnen indessen mit dem Errichten der Zelte. Im Basislager hat jeder sein eigenes Zelt, welches gleichzeitig als Materiallager dient. Die Zeltplattformen werden sorgfältig hergerichtet, denn schließlich will man sich hier die nächsten Monate möglichst wohl fühlen und gut erholen. Schon bald summt im Küchenzelt der Kocher und zwei Stunden später gibt es Mittagessen. Kurz nach 14 Uhr dann eine Überraschung: BIWAK-Moderator Thorsten Kutschke, der wegen eines wichtigen Termins erst 3 Tage später hinterher fliegen konnte, und eigentlich erst morgen hier eintreffen sollte, kommt im Basislager an. Natürlich gibt es ein großes Hallo und wir freuen uns, daß uns Thorsten so schnell eingeholt hat. Den Nachmittag verbringen wir noch mit diversen Aufräumarbeiten. Unter anderem sortieren wir unsere Ausrüstungs- und Materialtonnen. Nach dem Abendbrot beginnt es plötzlich richtig heftig zu stürmen und zu schneien und so verschwinden gegen 9 Uhr alle in ihren Schlafsäcken...



Markus Walter
Nanga-Parbat-Basecamp, 26.05.04

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