ACS

Mosaik

Alpinclub Sachsen e.V.

Zum Roten Gut 11a   01662 Meissen

Tel. 0351 - 310 77 27   Fax. 0351 - 310 77 28    info@alpinclub.com

Home
Expeditionen
Hochgebirge
Diavorträge
Hilfsprojekte
Berge 2002
Links
Verein

Nanga Parbat 04
Ziel
Team
Chronik
Sponsoren
Förderer
Kunstexpedition
Trekking
Postkarte
T-Shirt
Links

Medienpartner:

MDR Biwak Thüringer Allgemeine Freies Wort Dresdner Neueste Nachrichten Explorersweb

Nanga-Parbat-Expedition 2004

Nanga Parbat Rupal Face

04.06.2004     Aufstieg ins Lager 2

Die Wecker im Lager 1 piepsen heute zu wahrhaft unchristlicher Zeit: bereits 3.45 Uhr heißt es für Christian, Markus, Günter und Jörg Schneeschmelzen und Kochen, den geplant ist die Errichtung von Lager 2 oberhalb der technischen Schlüsselstelle der gesamten Route, der nach Toni Kinshofer benannten Kinshoferwand. Jörg und Günter wollen dazu bis an den Wandfuß aufsteigen und Fixseile für den Weiterweg deponieren. Christian und Markus haben die komplette Lagerausrüstung im Gepäck und wollen versuchen, nach Durchsteigung der Kinshoferwand das Lager 2 zu errichten. 4.30 geht es schließlich los. Über bereits bekanntes Terrain geht es immer steiler werdend zum Beginn der Fixseile und diesen folgend in etwa 4 Stunden anstrengenden Aufstiegs bis zum Wandfuß der Kinshoferwand auf etwa 5800m Höhe. Mit uns unterwegs sind 4 Teilnehmer der anderen deutschen Expedition, deren Leiter Michi Wärthl als erster die Wand erreicht. Der befürchtet aufwendige erste Durchstieg wird durch zahlreiche Hinterlassenschaften vorangegangener Expeditionen aus den Vorjahren erleichtert. Mehrere Dutzend alter Haken stecken in der etwa 100m hohen und teilweise senkrechten Wand. Dazu hängen viele alte Seile und an den steilsten Stellen sogar demolierte Strickleitern in den schwierigen Passagen, so daß Michi ohne Rucksack kletternd keine Probleme hat, die Wand zu durchsteigen und zwei neue Seile zu fixieren. Markus folgt als vierter, während Günter und Jörg gerade das vorgesehene Seildepot am Wandfuß erreichen und sich ihrer Lasten dort entledigen. Christian filmt noch etwas und steigt dann ebenfalls in die Steilwand ein. Zu seinem ohnehin schon schweren Rucksack lädt er sich zusätzlich noch ein 50-Meter-Seil auf, um dieses in Wandmitte so zu fixieren, daß man morgen die restlichen Seile damit hinauf ziehen kann. Die Kinshoferwand ist auch trotz zahlreicher alter Seile eine echte Herausforderung, denn senkrechter Fels auf fast 6000m Höhe verlangt einem alles ab. Wenn man das leichtfüßige Klettern im heimischen Elbsandstein selbst in Überhängen gewohnt ist, mag man kaum glauben, wie schwer einem mit steigeisenbewehrten Plastikbergstiefeln und 18-Kilo-Rucksack jeder senkrechte Meter fällt. Da viel Schnee in der Wand liegt, entlädt sich der durch die Vorankletternden gelöste Schnee als permanente kleine Staublawine über jeden Nachfolgenden und macht das ganze noch unangenehmer. Nach etwa einer Stunde K(r)ampf ist die Wand bezwungen und Christian und Markus stehen auf dem schmalen der Platz für das Lager 2 bieten soll. Doch Platz ist wahrhaft ein sehr dehnbarer Begriff, denn bevor hier ein Zelt stehen kann, sind zwei weitere Stunden harter Schaufel- und Pickelarbeit erforderlich. Zu allem Übel beginnt es noch zu schneien, und so sind Christian und Markus froh, als sie sich 14.30 Uhr völlig erschöpft in das Zelt auf der winzigen exponierten Plattform fallen lassen können. Schon bald schnurrt der Kocher und die Strapazen gehören der Vergangenheit an... Jens und Carsten haben indessen auch einen anstrengenden Tag hinter sich. Bei ihrem ersten Aufstiegs ins Lager 1 sind sie 8.30 Uhr aufgebrochen und haben 12.00 Uhr das Lager erreicht. Nach kurzer Pause und dem Zusammentreffen mit den von oben kommenden Günter und Jörg beginnen sie 13.30 Uhr zu dritt mit dem Abstieg und erreichen 15.00 Uhr wieder das Basislager. Nur Günter bleibt allein im Lager 1, um noch eine Nacht weiter oben zu schlafen und erst am nächsten Morgen abzusteigen. Zum abendlichen Funkspruch 18 Uhr sind alle Lager besetzt und alle melden sich gutgelaunt von ihren Positionen aus...

Markus Walter
Basecamp, 06.06.04

zum vorangegangenen Eintrag

Zurück zur Übersicht


powered by:

DDkom

Sponsoren