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Nanga-Parbat-Expedition 2004

Nanga Parbat Rupal Face

28.06.2004     Die Schinderei geht weiter

Eine klare, kalte Sternennacht im Basecamp und am Berg. Der zunehmende Mond hängt wie ein großer Lampion am Firmament und taucht den Nanga Parbat in ein blasses Blau, gleich einer illuminierten Kathedrale aus Fels und Schnee. Nachdem wir gestern abend beim 18 Uhr-Funkverkehr aus Lager 2 die Nachricht erhalten haben, daß alle Zelte reparabel waren, ist eine heftige, wenn auch kurze Windböe aufgekommen und Richtung Gipfel gefegt, verursacht durch unser großes Ausatmen im Basecamp. Heute Morgen beim 8 Uhr-Funkverkehr herrscht großartiges Wetter, der Neuschnee aber ist deshalb nicht weniger geworden über Nacht. Eine Entscheidung ist zu treffen: absteigen oder erneut sich durch die hüfthohe Schneemassen quälen... Die Schinderei geht weiter. Christian und ein Österreicher wühlen sich ohne Rucksack alleine durch den Neuschnee, um gemeinsam mit dem Spuren zum Lager 3 zu beginnen und das Fixseil freizulegen. Unter der Kinshofer-Wand, soweit wir durch die vereinzelten Wolkenfelder dies erkennen können, kehren die beiden zum Lager 3 zurück und am späten Vormittag befinden alle Sachsen und ein Teil der Österreicher sich auf dem Weg zum Lager 3. Ein zähes, kräfteraubendes Ringen der Bergsteiger mit dem Berg beginnt und mit sich selber auch. Ein stundenlanges Keuchen durch die Kinshofer-Wand. Die vorderen Zacken der Steigeisen bei jedem Schritt millimetertief ins Eis gerammt, Halt fürs nächste Atemholen... und ungewiß der Zustand der Zelte im Lager 3. Um 14 Uhr, die Sachsen befinden sich inzwischen dicht unter dem Lager 3, erreicht uns aus Innsbruck die Nachricht des Tages: bis zum Wochenende wird trockenes, schönes Wetter erwartet. An den Nachmittagen gelegentlich Quellwolken, Schauer und Regen möglich, jedoch nicht wahrscheinlich. Die Windgeschwindigkeit am Gipfel beträgt 5 bis 15 m/ sec. Am Mittwoch und Donnerstag steigt die Temperatur auf 8000 Metern von -23 auf -15 Grad Celsius. Eine Nachricht, die heute abend beim 18 Uhr-Funkverkehr sicherlich eine heftige, wenn auch kurze Windböe aufgekommen lassen wird, die Richtung Basecamp fegt, verursacht durch das große Ausatmen der Bergsteiger im Lager 3.


Kai Grehn
Basecamp, 28.06.2004

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