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Pamir 1991 - Pik Korshenewskaja 7105m Pik Lenin 7134m

Expeditionsteilnehmer

Jörg Ehrlich, Jörg Leupold, Frank Rothe

Expeditionsverlauf


20.07. Sa: Abfahrt ab Dresden Hauptbahnhof um 11.26 Uhr. Leupi und Frank verpassen den Zug, müssen den späteren wählen und in Prag, beim hektischen Umsteigen, um den Anschluß bangen. Gegen 18.53 Uhr setzt sich der Zug gen Moskau in Bewegung - alle drei zwängen wir uns mit enormen Gepäck in ein Dreimannabteil

21.07. So: Die Zugfahrt führt durch die CSFR und die Ukraine. In Tschop ist Spurwechseln angesagt. Später geht die Fahrt durch die Städte Lwow und Kiew.

22.07. Mo: Gegen 15 Uhr endet die Zugfahrt in Moskau auf dem Kiewer Bahnhof. Unsere Freundin Ulrike begrüßt uns und mit über 200 kg Gepäck geht es mittels Metro und Bus zum Wohnheim. Dort erhalten wir unsere Zugfahrkarten nach Dushanbe - 84 Stunden Fahrt ! Abends wurde der Rote Platz besichtigt und bei Mc Donalds eingekehrt.

23.07. Di: Auf dem Gemüsemarkt werden letzte Einkäufe für die Zugfahrt getätigt, danach geht es mit Gepäck zum Kasaner Bahnhof. Dort beginnt die dreieinhalbtägige Zugfahrt.

24.07. Mi: Die ganztägige Zugreise führt unter anderem in Wolgograd vorbei. Dort ragt die Statue 'Mutter Heimat' übergroß in den Himmel.

25.07. Do: Die Fahrt wird zur Hitzeschlacht ! Vorbei an Steppen- und Wüstenlandschaften, Kamelen und Dromedare - der Durst wird immer größer, die Hitze immer belastender.

26.07. Fr: Das Bild vor den Fenstern ist ständig das selbe. Getränke sind rationiert. Wüste, Steppe, Hitze, Durst und lange Weile unsere ständigen Begleiter.

27.07. Sa: Die Zugfahrt hat ein Ende. Nach ewiger Fahrt, vorbei an Buchara und Thermes, kommen wir gegen drei Uhr in Dushanbe an. Mit einem Taxi geht's erst einmal ins Hotel 'Tadshikistan'. Bei der Fahrt dahin fällt Leupis Rucksack aus dem überladenen Kofferraum. Dabei wird unser Fotoapparat beschädigt ! Ärger hoch 3 ! Im Hotel wurde gleich geduscht und ab gings in die City. Ein Auto mußte gefunden werden, welches uns nach Dschirgatal bringt. Ohne Erfolg ging's abends ins Büro von Mr. Leonow - Chef der Sicherheit im Pamir. Dieser versprach uns einen Hubschrauberflug zum Pik Lenin Basecamp.

28.07. So: Früh werden alle Sachen für den Flug gepackt, danach geht es zum Baden. Zu unserer Freude treffen wir unsere Dresdner Bergfreunde. Sie wollen in den südlichen Pamirtrakt.

29.07. Mo: In aller Frühe geht es zum Flughafen, es soll los gehen ! Doch der Helikopter ist schon überfüllt, fliegt ohne uns - Schade ! Also vertreiben wir uns den Tag auf dem Basar und in den Teestuben.

30.07. Di: Früh wieder das gleiche ! Der 'Heli' fliegt wieder ohne uns gen Pamir . Wir sind sauer ! Im Laufe des Tages gelingt es uns, einen Kleinbus zu chartern, der uns für 1100 Rubel nach Dschirgatal fährt. Nach abenteuerlicher, umwegreicher Fahrt kommen wir gegen 18 Uhr an und halten gleich an der LKW-Basis des Dorfes. Mit viel Glück gelingt es uns auf Anhieb einen Fahrer zu finden. Er fährt uns noch in dieser Nacht hinüber nach Kirgisien, zum Basislager des Pik Lenin. Nach einem Abendessen beim Fahrer zu Hause ging die atemberaubende, stundenlange Fahrt los.

31.07. Mi: Die Fahrt führt die ganze Nacht über auf Schotterpisten dem Ziel entgegen. Auf der ungemütlichen Ladefläche macht sich die Kälte breit - eine klare Nacht in 3000 m Höhe. Im Morgengrauen ist eine Schlafpause von 2 Stunden bitter nötig. Danach steigt ein Schafhirte mit auf den Wagen, um uns den rechten Pfad zum Basislager zu weisen. Als erstes führt dieser natürlich an seiner Jurte vorbei, wo wir alle zum Frühstück geladen sind. Dort werden wir mit diversem Gebäck und der bekannten, gegorenen Stutenmilch versorgt. Nach 2 weiteren Stunden Fahrt erreichen wir das Basislager Atschik Tasch. Wir zahlen 900 Rb an unseren Schofför und sind endlich am Ziel ! Die Höhe macht uns zu schaffen, das Frühstück auch und der Durchfall ebenfalls. Gegen Mittag stehen beide Zelte und wir liegen drin.

01.08. Do: Der erste Tag im Basislager (3600 m) - Akklimatisation. Leupi und Frank gehen zum ca. 4000m hohen Reisepaß. Auf dem Rückweg werden beide von einem Gewitterguß überrascht, erreichen klitschnaß die Zelte.

02.08. Fr: Akklimatisation. Leupi geht erneut zum Reisepaß, diesmal gehe ich mit. Beide verweilen wir dort lange, erkunden den Weg zum Lager 1. Bei schönem Wetter sind wir erst abends zurück.

03.08. Sa: Alle drei starten wir mit unserem kleinen Zelt und wenig Gepäck zum Lager 1 in 4200 m Höhe. In der Abenddämmerung erreiche ich das Lager 1, welches mitten auf dem Gletscher steht. Leupi geht mit dem sehr langsamen Frank noch die halbe Nacht, bis auch sie das Lager erreichen. Frank, immer noch schlecht akklimatisiert, ist völlig k.o. !

04.08. So: Wir bleiben den ganzen Tag im Lager. Alle haben Kopfschmerzen und Frank sogar Höhenprobleme.

05.08. Mo: Frank steigt zum Basislager zurück. Leupi und ich entscheiden uns für einen ca. 5700 Meter hohen Berg, welcher stolz hinter dem Lager 1 in den Himmel ragt. Erst im späten Nachmittag erreichen wir den Gipfel. Die Höhe macht uns noch sichtlich zu schaffen. Bei sich verschlechterndem Wetter erreichen wir gerade noch vor der einbrechenden Nacht unser Zelt.

06.08. Di: Während wir beide uns im Lager 1 akklimatisieren und uns den Weg zum Lager 2 betrachten, sitzt Frank im Basislager und erholt sich. Am nächsten Tag will er wieder ins Lager 1 kommen.

07.08. Mi: Gemeinsam mit Leupi gehe ich ins Lager 2 auf 5300m Höhe, um schon einige Sachen dort zu deponieren. Spät abends erreichen wir wieder Lager 1. Frank versuchte unter dessen wieder ins Lager 1 zu gelangen, kehrt aber wieder um. Abends verschlechtert sich das Wetter. Es schneit die ganze Nacht.

08.08. Do: Ganztägig herrscht starker Schneefall im Lager 1. Das Zelt kann nur zum Schneeräumen kurzzeitig verlassen werden. Es fällt ein halber Meter Neuschnee ! Unter uns beiden im Lager 1 machen sich Sorgen nach dem Wetter breit, und natürlich auch die Frage : Wann kommt Frank mit dem zweiten Zelt wieder hoch ? Dieser sitzt im Basislager, sogar da schneit es den gesamten Tag.

09.08. Fr: Wetterumschwung - Super Wetter ! Bis Mittag schaufeln wir beide unser Zelt frei. Dann entscheiden wir uns zu Frank abzusteigen. Der viele Neuschnee muß sich erst setzen, ehe man wieder zum Lager 2 gehen kann. Mit Minimalgepäck erreichen wir abends Frank im Basislager.

10.08. Sa: In aller Frühe brechen wir zu dritt auf, um diesmal pünktlich in Lager 1 anzukommen. Endlich sind beide Zelte oben im Lager 1. Alle drei sind wir fit, das Essen schmeckt wieder, das Wetter ist gut - hoffentlich bleibt es dabei.

11.08. So: Am zeitigen Morgen brechen wir zu dritt ins Lager 2 auf. Mit einer amerikanischen Gruppe bilden wir eine lange Karawane. Kurz vor dem Erreichen des Lagers weht eine Böe Leupis Sonnenhut vom Kopf in eine Spalte - im Affekt wäre er beinahe hinterhergesprungen ! Nach kurzer Zeit steht unser Lager auf 5300 m, doch ach - alle beiden Kocher versagen ! Ohne warmes Essen geht es in den Schlafsack.
12.08. Mo: Das Wetter ist immer noch optimal. Mit einem geborgten russischen Benzinkocher kochen wir Pudding und holen das Nahrungsdefizit vom Vortag auf. Danach steigt Leupi auf den 6148m hohen Pik Rasdelnaja. Gemeinsam mit Frank bleibe ich im Lager 2 und gehe erst nachmittags noch ca. 200 Höhenmeter hinauf. Gemeinsam mit Leupi kehre ich zum Lager zurück.

13.08. Di: Bei immer noch stabilem Wetter wechseln wir alle von Lager 2 ins 6100 m hohe Lager 3. Dort verschlechtert sich gegen Abend das Wetter. Sturm kommt auf.

14.08. Mi: Bei anhaltendem Schneesturm harren wir den ganzen Tag im Zelt aus. Zum Glück funktioniert der geborgte Kocher tadellos !

15.08. Do: Der Sturm hat nachgelassen. Gegen 4 Uhr stehen wir auf, kochen, packen für den Gipfelsturm. Sieben Uhr ist scharfer Start. Schon wenige Meter nach dem Zelt muß Frank erschöpft umkehren. Leupi und ich gehen weiter. Ein scharfer Wind weht über den Grat, doch die Sonne scheint. Trotzdem muß ich mir die Füße massieren und neue Socken anziehen. Dann geht's weiter. Etwa gegen Mittag verschlechtert sich das Wetter so sehr, daß wir uns auch zum Rückzug entschließen müssen. Am Zelt angekommen, macht sich eine Entscheidung unumgänglich : Was tun ? Erstens ist fast nichts mehr zu Essen da, und Zweitens ist das Wetter nicht mehr sehr einladend für einen Gipfelsturm ! Wir entschließen uns dafür, daß Leupi, unser stärkster Mann, morgen noch einen letzten Versuch startet, Frank und ich indes schon ins Lager 1 absteigen.

16.08. Fr: Gegen 7 Uhr verläßt Leupi das Zelt. Das Wetter ist zum Glück wieder optimal und gegen 9 Uhr sieht man ihn schon in 6400 m Höhe. Nach einem erschöpfenden und kräftezehrenden Aufstieg erreicht Leupi nach 10 Stunden den 7134 Meter hohen Gipfel des Pik Lenins. 16.25 Uhr steht er ganz oben ! Aufkommende Wolken versagen ihm den Blick hinüber in den Hohen Pamir. Nach dreistündigem Abstieg erreicht er völlig ausgelaugt das Zelt in Lager 3. Frank und ich steigen bereits vormittags zum Lager 1 ab, wo wir auf Leupi warten wollen. Im Lager 2 nehmen wir alle Sachen aus unserem Depot mit, gegen Abend erreichen wir unser Zelt in Lager 1.

17.08. Sa: Zusammen mit Frank warte ich ganz gespannt auf die Ankunft von Leupi. Gegen 15 Uhr ist es endlich soweit. Gratulation und riesige Freude - nach 18 Tagen am Berg ist es unserer Miniexpedition gelungen den Gipfel zu bezwingen. Zum Basislager wollen wir erst am Folgetag absteigen.

18.08. So: Gegen Mittag verlassen wir bei strahlendem Sonnenschein das Lager 1. Eine Flußüberquerung fordert uns noch einmal voll heraus. Bei dem riesigen Strom von Schmelzwasser müssen wir einen anderen Weg suchen. Erst mit Verspätung treffen wir im Dunkeln im Basislager Atschik Tasch ein.

19.08. Mo: Wir sind fast die letzten, die noch im Lager verweilen. Unsere Versuche einen Hubschrauber zu organisieren, um zum Moskwina-Gletscher zu gelangen, schlagen fehl. Nichts passiert.

20.08. Di: Wieder kommt kein Heli ! Warten.

21.08. Mi: Wieder warten wir auf einen Hubschrauber. Wieder erfolglos ! Fast den ganzen Tag hängen wir an den Transistorradios, zusammen mit vielen anderen aufgeregten Alpinisten, denn die Information das in Moskau ein Putsch angezettelt wurde, versetzt das gesamte Lager in Schrecken. Alle sind aufgeregt ! Was wird werden ? Streiks in der gesamten UdSSR, Gorbatschow gefangen ... Pik Korshenewskaja 7105m

22.08. Do: Endlich ! Um 13 Uhr kommt ein Hubschrauber. Mit über 100 US Dollar können wir den Piloten dazu überreden, uns zum Moskwina-Gletscher zu fliegen. So erreichen wir nach einem traumhaften einstündigen Pamirrundflug doch noch das Basislager am Pik Kommunismus. Nachdem unser Zelt steht, sind wir bei benachbarten Russen zum Tee eingeladen. Wir unterhalten uns über die Aufstiege zum Pik Kommunismus und zum Pik Korshenewskaja - unser nächstes Ziel !

23.08. Fr: Früh beginnen wir unsere Sachen für den Aufstieg zu packen. Um die Mittagszeit starten wir zum 7105 m hohen Pik Korshenewskaja. Gegen 18 Uhr erreichen wir das Lager in 5100 m. Dort nächtigen wir.

24.08. Sa: Gegen 10 Uhr starten wir zum Lager 5800m. Zunächst muß ein Eisbruch überwunden werden. Das ist nicht ganz einfach. Bereits gegen 16 Uhr erreichen wir das Lager und wollen eigentlich noch zum Lager 6100 m weitergehen, entscheiden uns aber dann doch zu bleiben. Schon seit Tagen ist ideales Wetter, der Sonnenuntergang ist malerisch - hoffentlich bleibt es so !

25.08. So: Mit den vorhandenen Fixseilen gesichert, gehen wir den Quergang hinüber zum Lager 6100 m. An dieser Stelle muß man eine Seillänge klettern. Mehrere Fixseile erleichtern das. Leider kommen uns 4 absteigende Alpinisten entgegen. So müssen wir 2 Stunden warten. Erst danach können wir hinauf und gegen 16.30 Uhr erreichen wir das Sturmlager in 6300 m Höhe.

26.08. Mo: Gipfeltag - Herrliches Wetter. Gegen 7.30 Uhr starten wir unseren Ansturm auf den Gipfel. Jeder geht sein eigenes Tempo. In ca. 6600 m wartet Leupi, der als Erster ging, noch einmal, bis wir wieder alle beisammen sind. Eine kurze Pause, dann geht's weiter. Das letzte Schneefeld vor dem Gipfelaufbau raubt noch einmal Kräfte. Es dauert ewig, bis man das lange Feld überwunden hat. Ein Schritt - ein Atemzug. Dann ist der Gipfel greifbar nah ! Um 13.50 Uhr erreicht Jörg Leupold als Erster den Gipfel und kurz nach ihm auch ich. Die Bedingungen sind optimal. Kein Wind, keine Wolke am Himmel, herrliche Sicht in alle Richtungen. Nach einer weiteren Stunde erreicht auch Frank den Gipfel. Nun sind wir alle drei gemeinsam hier ! Für Frank und mich ist es der erste Siebentausender, Leupi stand genau vor zehn Tagen schon auf dem Pik Lenin. Gegen 16.30 Uhr beginnt der Abstieg, der uns auf dem ausgesetzten Gipfelgrat noch einmal höchste Konzentration abverlangt. Nach 3 Stunden ist auch diese Hürde genommen, das Zelt erreicht.

27.08. Di: Schnell bauen wir in aller Frühe das Zelt ab, um noch bis ins Basislager zu gelangen. Doch in Nähe des Lagers 5100 m stürzt Leupi's Rucksack in einen Gletscherbach. Da auch der Schlafsack naß ist, entscheiden wir uns in diesem Lager zu bleiben.

28.08. Mi: Heute steigen wir ins Basislager ab. Dort ankommend, trübt sich unsere Freude über den Gipfelsieg, als wir feststellen müssen, daß sich während unserer Abwesenheit Diebe an unserer Ausrüstung erfreut hatten.

29.08. Do: Wir bauen unser kleines Lager ab und packen für den Rückflug. Gegen Mittag haben wir Glück und können fliegen. Und das sogar gleich bis Dushanbe ! Dort angekommen, geht's gleich ins Hotel, Duschen, Essen und Entspannen.

30.08. Fr: Früh am Morgen überrascht uns Frank mit ein paar Tickets für Ende September nach Moskau, die er soeben buchen konnte. Damit war unsere Heimreise mit dem Flugzeug gesichert! Kulturreise durch mittelasiatische Städte. Erholungstag in Dushanbe. Erfolglos versuchen wir es, Tickets nach Samarkand zu kaufen.

31.08. Sa: Endlich können wir die Flugtickets nach Samarkand und Buchara buchen. Am Abend probieren Leupi und ich noch das 'Skuril` (eine Tabakmischung die man für ca. 5 Minuten unter der Zunge behält) und torkeln wie betrunken durch die Gegend, Erbrechen und haben Durchfall !

01.09. So: Gegen 15 Uhr geht es endlich zum Flughafen. Bei der Busfahrt mußte ich Strafe zahlen. Diese fiel für mich mit 6 Rb ( ca. 30 Pf ) noch glimpflich aus. Gegen 18 Uhr heben wir in einer AN 24 ab und eine Stunde später sind wir in Samarkand. Eine beeindruckende Stadtrundfahrt zum Hotel rundet den Abend ab.

02.09. Mo: Stadtbesichtigung von Samarkand : Registan, Rynok und natürlich die Teestuben stehen auf dem Plan. Alles ist eine einzige Hitzeschlacht.

03.09. Di: Weiter geht die Reise. Gleich früh fliegen wir nach Buchara. Dort bestechen wir die Pilotencrew unserer AN 24. Sie sollen uns noch bis nach Ugentsch mitnehmen... Alles klappt ! Für 400 Rb fliegen wir alle drei im Cockpit - fantastisch ! Danach fahren wir die 40 km nach Chiwa mit dem Taxi. In historischen Gewölben beziehen wir unser Hotelzimmer. Es ähnelt mehr einer Tropfsteinhöhle : die Toilettenspülung plätschert ständig, der Raum ist feucht und auch gegen die Mücken sind wir machtlos !

04.09. Mi: Den ganzen Tag besichtigen wir die sehr gut erhaltene Stadt. Innerhalb der Stadtmauer ist es noch fast wie in alten Zeiten. Auch was die Ernährung angeht, scheint es so. Nur auf dem Markt kann man etwas zum Speisen kaufen. Die Nacht verbringen wir wieder in unserer 'Tropfsteinhöhle'.

05.09. Do: Nach einem letzten Stadtbummel in dieser wunderschönen Oase fahren wir zurück nach Ugentsch. Dort beziehen wir ein komfortables Hotel und essen uns wieder satt. Die Nacht über teile ich mir mit Leupi ständig die Toilette...

06.09. Fr: Zeitig am Morgen hebt unsere Maschine nach Buchara ab. Dort haben wir nur einen Tag Zeit, da unser nächster Flug zurück nach Samarkand schon feststeht. Nach fast einer Woche in der Hitze der Städte, ziehen wir schnell an den Sehenswürdigkeiten vorbei, um uns im klimatisierten Hotel zu erholen. Sogar Coke gibt es hier schon - allerdings nur für Dollar !

07.09. Sa: Nach unserer Ankunft in Samarkand müssen wir feststellen, daß alle Flüge zurück nach Dushanbe ausgebucht sind. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als 18 Uhr mit dem Linienbus zu fahren. Die 16 Stunden dauernde Fahrt wird zur Qual.

08.09. So: Gegen 10 Uhr erreichen wir endlich unseren Ausgangsort Dushanbe - völlig übermüdet durch die anstrengende Bustour. Nun wartet nur noch das Fangebirge auf uns... Bergfahrt Fangebirge 1991

09.09. Mo: In Dushanbe versuchen wir einen Jeep zu besorgen, der uns in die Fanberge fahren soll. Unser Ziel ist der Alaudinsee. Leider erfahren wir, daß erst in 2 Tagen ein Kleinbus dahin fährt.

10.09. Di: Wir warten den ganzen Tag und erholen uns im komfortablen Hotel 'Tadshikistan'.

11.09. Mi: Gegen Mittag geht es endlich los. Wir fahren in einem kleinen 'Mikroaftobus' gegen 13 Uhr am Alplager in Dushanbe los in Richtung Gebirge. Nach kurzer Zeit schon gibt es die erste Pause und Mittag. Wir machen Station im Alplager 'Warsob'. Gegen 17 Uhr fahren wir weiter. Wir wollen natürlich noch so viel wie möglich von der Landschaft genießen und drängen, um nicht erst im Dunkeln zu fahren. Beeindruckend ist die Strecke über einen 3373 m hohen Paß. Anschließend fahren wir durch die entlegensten Täler und zum Schluß durch wildes Gelände. Um 23 Uhr erreichen wir schließlich unser Ziel. Dort warten schon andere Dresdner Touristen auf ihre Rückreise. Nach einem kurzen Gespräch fahren sie ab und wir schlafen diese Nacht unter freiem Himmel.

12.09. Do: Unser erster Tag im wunderschönen Fan ! Gleich am Morgen werden wir durch einen einmaligen Blick zum Berg Adam Tasch verwöhnt. Das Wetter ist sehr schön und somit können wir ganz gemütlich die letzten Meter hinauf zum Alaudinsee laufen. Dort stellen wir unsere Zelte auf. Nachmittags wandern wir noch auf den 3730 m hohen Alaudinpaß und den Abend verbringen wir am Lagerfeuer am See.

13.09. Fr: Gemeinsam mit Leupi gehe ich hinauf zum Tschapdara-Nordpfeiler. Dort schauen wir uns die Sphinx an, einen Kletterweg an der Nordkante. Dieser ist 500 Höhenmeter lang und eine 5A auf der russischen Skala. Bis 23 Uhr kochen wir Tee und wollen am morgigen Tag einmal zum Schnuppern in die Wand einsteigen.

14.09. Sa: Am späten Vormittag klettern wir in die Wand. Nach einem hartgefrorenen Schneefeld geht es durch brüchiges, steinschlaggefährdetes, kompliziertes Gelände. Nach 3 Seillängen kehren wir um, da Leupi ein Stein an der Schulter trifft und er Schmerzen hat. Wir schlafen ein weiteres Mal in 4000 m am Wandfuß. Frank ist derweil am See und erholt sich etwas.

15.09. So: Beide steigen wir zurück zum See, wo Frank schon auf uns wartet. Den Rest des Tages verbringen wir am See und abends wieder an einem kleinen Feuer.

16.09. Mo: Heute ist der Aufbruch in Richtung Tschimtarga-Sattel. Nach drei Stunden erreichen wir den Trüben See in 3490 m. Einsetzender leichter Schneefall und Nebel bringen uns dazu, am Trüben See zu bleiben und die Zelte zu errichten.

17.09. Di: Zu unserem Glück ist wieder schönes Wetter. Um 7.30 h starten wir zum 4600 m hohen Tschimtarga-Sattel, den wir 12.30 Uhr erreichen. Zelte und Gepäck im Sattel zurücklassend, wollen wir den 5113 m hohen Pik Energie erklimmen. Etwa die Hälfte des Weges ist Schotter und recht schnell zu überwinden. Das anschließende Gipfelschneefeld ist knochenhart. In diesem Eispanzer müssen wir am Seil gehen. Nach 6 Seillängen in zum Teil schwerem Gelände erreichen wir 19 Uhr den Gipfel. Kurzer Aufenthalt. Vollmond. Es wird Nacht. Bei eisiger Kälte benötigen wir 9 ! Stunden, um den Eishang abzuseilen. Völlig entnervt verliert Frank auch noch seine Überhandschuhe und den Pickel. Klirrend verschwindet dieser in der Tiefe. Gegen 5 Uhr morgens sind wir endlich an unserem Platz im Sattel angekommen. Fünf Eisschrauben mußten wir in der Wand lassen.

18.09. Mi: Erst gegen 14 Uhr kommen wir im Sattel los. Unser Ziel ist die Einschartung unterhalb der Berge Miraly und Tschimtarga. Zeitig gehen wir zu Bett, da uns zeitiges Aufstehen bevorsteht.

19.09. Do: Wider Erwarten starten wir erst 8.15 Uhr in Richtung Tschimtarga, mit 5487 m der höchste Gipfel des Fan. Frank bleibt am Zelt, will nicht schon wieder eine Mammut-Tour machen. Der Weg führt uns zuerst über Schutt und Gestein, später über einen Gletscher bis hinauf zum Sattel in ca. 5000 m. Kurz vor dem Erreichen dieses Punktes bricht schräg über uns ein riesiger Eisbalkon ab und poltert tosend in die Tiefe. Wir rennen schnell zur Seite, sind aber außerhalb der Gefahrenzone. Doch wenn wir noch später gestartet wären ... Gegen 15 Uhr sitzen wir im Sattel. Das ist zu spät, um noch zur Tschimtarga weiterzugehen. Wir entscheiden uns deshalb für die kleinere Miraly, mit ihren 5170 m Höhe. Leichte und zum Teil anspruchsvollere Kletterei führen uns auf ihren Felsgipfel. Mit einem hervorragenden Rundblick durch das ganze Fangebirge werden wir für die Aufstiegsstrapazen entschädigt. Noch kurz vor dem Einbrechen der Nacht sind wir wieder zurück an unseren Zelten im Tal.

20.09. Fr: Im Laufe des Vormittags starten wir zum traumhaft gelegenen Allosee. Dort lassen wir uns einen Pudding schmecken und machen lange Pause. Abends laufen wir noch zum Sindonsee, wo wir zelten.

21.09. Sa: Nachdem wir gegen 14 Uhr den Dwoinoi - Paß mit 4200 m erreichen, geht es nur noch bergab. Lange, bis in den Abend hinein, laufen wir noch das Kasnoktal hinunter, bis wir einen Platz am Biobfluß zum zelten nutzen.

22.09. So: Auch dieser Tag steht im Zeichen des ganztägigen Abstiegs. Wenn möglich, wollen wir den See des großen Alexander erreichen. Nach einem eintägigen Marsch erreichen wir um 16 Uhr den See. Hier nennt man ihn Iskanderkul (2230 m). In der Tourbasa können wir wieder richtiges Essen zu uns nehmen und uns um ein Auto für die Rückreise kümmern. Letzteres vorerst leider ohne Erfolg.

23.09. Mo: Gegen Abend können wir endlich mit einem Auto nach Dushanbe fahren. 21 Uhr sitzen wir in einem Lada Kombi und brausen durch die Nacht. Der Weg ist uns bekannt und gegen 2 Uhr morgens erreichen wir Dushanbe. Nach ersten Problemen an der Hotelrezeption können wir doch ein Zimmer beziehen. Übernächtigt von der Fahrt fallen wir gleich in die Betten.

24.09. Di: Nun müssen wir nur noch warten bis wir am 27.09. nach Moskau fliegen können. Diverse Versuche in Dushanbe Landkarten vom Pamir zu kaufen, führen nur teilweise zum Erfolg. Die meiste Zeit sitzen wir im Hotel und erholen uns von unserer Bergtour.

25.06. Mi: Heute bereits schaffen wir unser Fluggepäck auf den Flughafen in die Gepäckaufbewahrung und geben die geborgte Kletterausrüstung wieder im Alplager ab. Wir bedanken uns bei Mr. Leonow, dem Chef des Alplagers und verabschieden uns für dieses Jahr.

26.09. Do: Ein letzter Bummel durch die Hauptstadt Tadshikistans läßt uns von Asien Abschied nehmen. Immerhin sind wir schon seit 2 Monaten hier .

27.09. Fr: Um 7.30 Uhr hebt unser Flieger zurück nach Europa ab. Die TU 154 bringt uns nach Moskau Domodjedowo. Dort ist bereits Herbst und die Laubfärbung beeindruckt uns wie nie zuvor. Wir bringen unser Gepäck zum Kiewer Bahnhof und gehen zu McDonalds Abendessen. Anschließend besuchen wir unseren Freund Sergej, wo wir auch zur Nacht bleiben.

28.09. Sa: Als erstes gehen wir Platzkarten für die Zugfahrt nach Prag besorgen. Leider ist für die nächste Woche alles ausverkauft ! Zum Glück gelingt es uns, für einen Zug am 29. nach Bratislava Platzkarten zu kaufen. Somit war die Heimreise gesichert. Nach einigen lukrativen Einkäufen im Bergsportladen 'Biwak' verbringen wir unseren letzten Abend bei unserem Freund Sergej.

29.09. So: Im Anschluß an ein kräftiges Frühstück bei McDonalds bummeln wir ein letztes Mal durch Moskau. Gegen 15.30 Uhr verläßt unser Zug die Stadt.

30.09. Mo: Nach einer ganztägigen Zugfahrt erreichen wir die Grenze zur CSFR. Dort ist zweistündige Pause - die Waggons werden auf europäische Breite umgespurt. Danach setzt sich der Zug wieder in Bewegung. Paß - und Zollkontrolle. Unser Aufenthalt in der Sowjetunion - 60 Tage ! - geht zu Ende.

01.10. Di: 5 Uhr fährt der Zug in Bratislava ein. Über Prag kommen wir am gleichen Tag noch zu Hause in Dresden Hauptbahnhof an. Unsere zehnwöchige Mammutreise ist beendet. In unserem Reisegepäck sind phantastische Erlebnisse, sowie zahlreiche Erfahrungen und Erfolge in einem der höchsten Gebirge der Welt.

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