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Expedition Batura Muztagh 2002

Chronik

05.07.2002     Alle wieder im Basislager versammelt

Nachdem Christian und Markus gestern Lager 3 auf 5900m Höhe errichtet hatten und alle anderen zur Erholung ins Basislager abgestiegen sind, traten auch die beiden Walters heute den langen Abstieg bis hinunter zu den grünen Wiesen des Basislagers an. Zwar ist das Wetter nach wie vor recht brauchbar (für hiesige Verhältnisse heißt brauchbar: es gibt einige Sonnenstunden am Tag und die Neuschneemenge bleibt unter 10cm), doch nach Errichtung von Lager 2 und 3, der kompletten Einrichtung der Fixseil-Strecke durch die steile Gipfelwand der Sattelspitze und dem kräftezehrenden Materialtransport vom Basislager aus über mehr als 2000 Höhenmeter war eine Ruhepause auch für die letzten beiden am Berg verbliebenen dringend nötig...
Der Tag begann für Christian und Markus also mit dem Weckerpiepsen um 3.00 Uhr morgens. Bei deutlichen Minustemperaturen im Zeltinneren wurde das Frühstück (ein am Abend zuvor bereits in kaltes Schmelzwasser eingerührtes Mousse au Chocolate aus der Schultheiss-Tüte...) gleich im Schlafsack liegend reingeschlungen und nach der ungeliebten und umständlichen Prozedur des Anziehens und Angurtens im engen Zelt ging es 4.20 Uhr hinaus in die sternklare Nacht.
Zunächst ging es in den halb zugewehten Spuren des Vortages die 150 Höhenmeter wieder hinauf zum Gipfel der Sattelspitze. Die Stapferei im knietiefen Schnee machte schnell munter und wenigstens ordentlich warm. Punkt 5.00 Uhr standen Markus und Christian also bereits zum zweiten Mal auf dem Gipfel des ganz und gar nicht mickrigen Sechstausenders, der auf der von uns geplanten Route zum Batura-Gipfel überschritten werden muß.
Zumindest in puncto Schwierigkeit und bisher erfolgter Besteigungen ist die 1976 auf Sattelspitze getaufte, 6050m hohe Eiskuppel bereits ein richtig großes Bergerlebnis. Die 1800 Höhenmeter steile Eiskletterei wollen erst einmal im Auf- und Abstieg bewältigt sein. Und das Panorama, welches sich bei klarem Wetter vom höchsten Punkt aus bietet, ist eines der Spitzenklasse: in unmittelbarer Nähe dominiert natürlich die gewaltige, kilometerlang oberhalb von 7000m verlaufende Baturamauer, genau gegenüber der erst einmal bestiegene, irrsinnig schwierige und gefährliche Hachindar Chhish, im Westen die unzähligen Spitzen der zumeist noch unbestiegenen Fünf- und Sechstausender des westlichen Batura Muztagh und im Südosten schließlich neben dem unglaublich spitzen Shispare und dem ebenfalls erst einmal bestiegenen 7000m hohen Sangemar Mar die gewaltigen Gipfelaufbauten von Diran und Rakaposhi - schon jenseits des Karakorum Highway gelegen und doch scheinbar zum Greifen nah.
Mit Hilfe der an den Vortagen installierten Fixseile ging es dann zumindest die obersten 200 Höhenmeter flott und unschwierig wieder hinunter bis ins Lager 2 (5840m), wo die beiden nach 20 Minuten Pause ihren Abstieg 6.20 Uhr fortsetzten. Die 1600 Höhenmeter vorbei am Lager 1 bis hinunter ins vorgeschobene Basislager gingen bei besten Firnverhältnissen ziemlich schnell und zur Funkzeit 8.00 Uhr waren die beiden Zelte des ABC schon in unmittelbarer Nähe. 10.40 Uhr schließlich trafen Christian und Markus im Basislager ein und wurden von den anderen herzlich empfangen. Koch Jehangir hatte es sich nicht nehmen lassen, einen halben Kilometer entgegen zu kommen, um zum Gipfelerfolg an der Sattelspitze zu gratulieren. Wichtiger für den Verlauf der Expedition und unser Hauptziel - den Batura-Gipfel - ist jedoch, daß die ersten drei Hochlager jetzt stehen und vom 5900m hohen Batura-Sattel nun die immerhin noch fast 1900m hohe Gipfelflanke in Angriff genommen werden kann - eine steile Flanke mit Dimensionen, die sich wohl erst dem richtig erschließen, der nach 3 anstrengenden Tagen und 2000 Höhenmetern vom Basislager aus (immerhin auch schon 4050m hoch!) erst am Beginn dieser Wand angekommen ist und den Kopf trotzdem noch gaaaanz steil in den Nacken legen muß, um weit oben die Gipfelfelsen zu
erkennen...

Da wir nun wieder einmal komplett im Basislager versammelt waren, nutzten wir den sonnigen Nachmittag noch zu einem Mannschaftsfoto vor der Kulisse der gigantischen Baturamauer. Schon morgen wird die erste Gruppe nämlich bei hoffentlich gutem Wetter erneut aufbrechen, um das nächste und zugleich vierte Hochlager zu errichten und die Ausstattung der bestehenden Lager mit Brennstoff und Nahrungsmitteln voranzutreiben.
Zeitversetzt um jeweils 1-2 Tage folgen dann die anderen und am Ende dieser Runde sollen eigentlich alle Lager für den ersten Gipfelsturm stehen. Zunächst jedoch ist erst einmal Erholung angesagt und Jehangir und Dildar werden alles dafür tun, bei den Anstrengungen am Berg verlorene Energien (und Kilos) wieder aufzutanken...

Markus Walter
Basecamp, 05.07.2002


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