ACS

Mosaik

Alpinclub Sachsen e.V.

Zum Roten Gut 11a   01662 Meissen

Tel. 0351 - 310 77 27   Fax. 0351 - 310 77 28    info@alpinclub.com

Home
Expeditionen
Hochgebirge
Diavorträge
Hilfsprojekte
Berge 2002
Links
Verein

Batura 2002
Team
Gebiet
Postkarte
Chronik

Expedition Batura Muztagh 2002

Chronik

22.07.2002     Gipfelversuch im Dauerregen abgebrochen

Zwei Uhr Morgens haben Christian und Markus bereits ein großes Stück geschafft, steigen in reichlich 4400m Höhe die noch schuttbedeckten Hänge empor und freuen sich bereits auf die ersten Schneefelder, als aus den wieder dichter gewordenen Wolken erste Tropfen fallen.
Noch geht es aufwärts, doch innerhalb von Minuten wird der Regen stärker und gipfelt schliesslich in einem alles durchweichenden Guß, dem auch eine wasserdichte Regenjacke wenig entgegenzusetzen hat.
Binnen Minuten sind Christian und Markus naß und suchen verzweifelt nach einem schützenden Unterschlupf. Der 3 Meter ausladende Überhang eines riesigen Steines gewährt zunächst Schutz, doch der Regen wird immer stärker und schließlich regnet und tropft es auch unter diesem notdürftigen Wetterschutz gewaltig.
An ein Weitergehen in Richtung Gipfel ist natürlich bei diesem Wetter nicht zu denken, auch wenn die wenig oberhalb gelegene Schneefallgrenze zunächst Linderung des nassen Übels versprechen würde. Um wenigstens einige Fotos des hinteren Toltartales aus dieser hoch gelegenen Perspektive machen zu können, harren Christian und Markus dicht unter eine Rettungsdecke gedrängt, 3 Stunden unter dem großen Stein aus.
Anschließend ist es zwar wenigstens hell, aber die Sichtweite inmitten dichter Wolken und strömenden Regens beträgt trotzdem nur wenige Meter, so daß der Fotoapparat getrost im (nassen) Rucksack bleiben kann. 5.15 Uhr beginnen Christian und Markus schließlich mit dem Abstieg, erreichen kurz vor 8 Uhr im strömenden Dauerregen bis auf die Haut durchweichht das schützende Zelt. Dort wartet Thomas schon auf die Rückkehr der beiden. Bei diesem Wetter hat man draußen wirklich nichts zu suchen!
Die ganzen nassen Sachen irgendwie zu verstauen und sich und den ganzen Kram mitsamt möglichst wenig Nässe ins Zelt zu bugsieren ist gar nicht so einfach, doch schließlich liegen auch Markus und Christian wieder in ihren warmen Schlafsäcken und wärmen die aufgeweichten Körper...

Im Basislager regt sich bei diesem Wetter eigentlich nicht viel, doch zum Glück hört der Regen am Nachmittag für ein paar Stunden auf, so daß die ersten Zelte abgebaut werden können.
In einer der Regenpausen treffen nämlich auch die für morgen früh bestellten Träger bereits ein und morgen soll mit dem Abbau des Lagers und dem Rückmarsch in Richtung Zivilisation schließlich alles ganz schnell gehen.
Um die nachmittägliche trockene Phase zu nutzen, geht unser guter Jehangir sogar schon mit einer Gruppe Trägern und einem Großteil der Kletter- und Küchenausrüstung zurück bis zur Baltaralm. So ist die morgige Etappe für die Träger nicht zu lang und wir können hoffen, evtl. sogar an einem Tag zurück bis Bar zu kommen.

Im Toltar-Tal wird die Regenpause ebenfalls gut genutzt. Christian, Thomas und Markus entfachen aus vertrockneten Büschen ein schönes kleines Lagerfeuer und trocknen ihre durchnäßten Sachen im dichten Qualm des naßgeregneten Holzes.
Die Sache hat ein bißchen was komisches an sich, wie mitten im einsamen Toltar-Tal 3 Gestalten um ein qualmendes Feuer hüpfen und ihre klatschnassen Sachen im Rauch schwenken, doch die Hauptsache ist: es hilft.
Und so haben die drei am Abend wenigstens wieder ein paar trockene Klamotten, als sie sich vor dem erneut einsetzenden Regen im Zelt verkriechen.


Zurück zur Übersicht


powered by:

DDkom



email Alpinclub Sachsen : info@alpinclub.com