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Der Tienschan oder das Himmelsgebirge

Panorama
Geographie

Die Ketten des Tienschan-Gebirges erstrecken sich in Mittelasien über mehr als zweieinhalbtausend Kilometer von West nach Ost. Die Ausläufer der westlichsten Ketten reichen bis nach Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans. Im Osten erreichen seine Ausläufer den Rand der Wüste Gobi in China.

Eine besondere Eigenart ist die Ost-West-Richtung sowohl des gesamten Gebirges als auch seiner Gebirgsrücken und Ketten. In Nord-Süd-Richtung erstreckt es sich nur ca. 300 Kilometer. Die stark vergletscherten Kämme des Tienschan speisen zahlreiche große Flüsse Mittelasiens.
Besonders bemerkenswert dabei ist, das kein Tropfen dieses Wassers den Ozean erreicht.

Die höchsten Gipfel (Pik Pobeda 7439 m, und Chan Tengri 6995 m) befinden sich im zentralen Tienschan, der überwiegend zur Republik Kirgistan gehört.
Dieser Teil liegt südöstlich des Issyk-Kul-Sees, der, 1624 m hoch gelegen mit einer Breite von 50 km , einer Länge von fast 200 km und einer Tiefe von bis zu 700 m einen der größten Gebirgsseen der Welt darstellt. Die Republik Kirgistan hat eine Fläche von knapp 200000 Quadratkilometern und ist damit ungefähr so groß wie die gesamten Alpen.
Nur 15% der Fläche liegen unterhalb 1500 m, etwa ein Drittel oberhalb von 3000 m und 6850 Quadratkilometer sind vergletschert.
In Kirgistan leben ca. 4 Millionen Menschen.

Ak-Shiirak mit P4385
Erschließungsgeschichte
Der zentrale Tienschan war in der Vergangenheit nur schwer zugänglich. Erstmals gelang es 1856 dem russischen Geografen Semjonow, bis dahin vorzudringen. Er und die folgenden Expeditionen scheiterten alle daran, den Inyltschekgletscher zu ersteigen, dies glückte erst 1903 dem deutschen Forscher Merzbacher, dessen Expedition auch die ersten ernsthaften Gipfelbesteigungen gelangen.
Die nächsten ernsthaften Versuche der Erkundung wurden erst 1929 durchgeführt. Von da an kamen regelmäßig wissenschaftliche und alpinistische Expeditionen ins Gebirge, das auch unter dem Namen Himmelsgebirge bekannt ist.

Der Chan Tengri, der "Herrscher der Geister" (auch Khan Tengri oder Hantengri Feng), unbestritten der herausragende Berg des Tienschangebirges, wurde 1931 von einer ukrainischen Expedition unter M. Pogrebetzky erstbestiegen.
Der in unmittelbarer Nähe stehende, deutlich höhere Peak Pobeda (Berg des Sieges) wurde 1938 als Pik 20 Jahre Komsomol ( 6930 m) erstbestiegen, aber erst 1943 mit 7439 Metern exakt vermessen und in Unkenntnis der Besteigung von 1938 Pik Pobeda benannt. 1956 wurde der Gipfel erobert und erst bei der 3. Besteigung 1958 wurde klar, daß der Pik 20 Jahre Komsomol und der Pik Pobeda identisch sind und bereits vor zwanzig Jahren bestiegen wurden.
In dieser Zeit wurden viele Gipfel vermessen und benannt. Dem Geist der damaligen Zeit geschuldet erhielten ausgerechnet die schönsten oder bedeutendsten Gipfel sehr oft politische Namen z.B. Pik der Stalinschen Verfassung, Pik der Roten Armee, Pik Pionier usw., aber auch oft Namen mehr oder weniger bedeutender Persönlichkeiten wie z.B. Pik Maxim Gorki, Pik Nansen, Pik Kirow.

Panorama Tienschan
Alpinclub Sachsen im Tienschan
Der Alpinclub Sachsen hat bereits 4 Expeditionen ins Tienschan-Gebirge durchgeführt:


2003 Tienschan (Kirgistan) Erkundung der Ak-Shiirak-Gruppe mit Tourenski
2000 Tienschan (Kirgistan) Neulanderschließung im Gebiet Kayup-Kap
1994 Tienschan und Karakorum Chan Tengri (6995m), Pik Trevglavich (5504m), Mirshikar (5485m) u.a.
1993 Tienschan (Kirgistan) Chan Tengri (6995m)
1991 Tienschan (Kirgistan) Chan Tengri (6995m) u.a.


Literatur
Es existiert leider nur wenig deutschsprachige Literatur zum Tienschan, hier eine Auswahl des wohl für den Bergsteiger nützlichsten:
  • Der Tian-Schan oder das Himmelsgebirge, in Zeitschrift des DÖAV / Gottfried Merzbacher - Innsbruck, Verlag des DÖAV, 1906
  • Die Rätsel des Tienschan / I.A. Tscherepow - Dresden : Sachsenverlag, 1954
  • Gipfelsieg im Himmelsgebirge / V. Vujta - Leipzig, F.A. Brockhaus Verlag, 1964
Weitere Quellen
Die mit Abstand beste Quelle zum Tienschan ist außerhalb des russischen Sprachraums das Internet. Der Alpinclub Sachsen hat eine umfangreiche Linkliste erarbeitet. Diese finden Sie hier.

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