Hochwasserkatastrophe in Pakistan - Alpinclub hilft in Gais, Bunar und Sakargah

Notunterkünfte für Flutopfer
 Notunterkünfte für Flutopfer unweit von Chilas

Die schlimmsten Regenfälle seit dem Bestehen Pakistans haben in diesem ohnehin armen Land eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes verursacht. Seit Anfang August befindet sich das Land im Ausnahmezustand und noch heute, Mitte September brechen weiterhin täglich Dämme und werden weiter Menschen Opfer der Fluten.
Pakistan kann mit dieser Katastrophe nicht allein fertig werden und benötigt dringend internationale Hilfe. Viele große Hilfsorganisationen - auch Deutsche - haben sich dieser Aufgabe angenommen.
Diese Hilfsorganisationen gehen - so wie schon beim Erdbeben 2005 - natürlich dort hin, wo sie möglichst viele Menschen erreichen können. Dies ist in diesem Fall der flache Süden von Pakistan der wirklich über alle Maßen hart getroffen wurde.
Aber auch in den nördlichen Gebieten ins die Not groß. In der Provinz Gilgit-Baltistan (vormals: Northern Areas) mit Ihren 1.8 Millionen Bewohnern sind 183 Todesopfer zu beklagen. 2800 Häuser wurden zerstört, 950 km Straßen und 182 Brücken wurden unbenutzbar. Auch die Schäden in der Landwirtschaft - der Haupteinnahmequelle der Menschen dort - sind enorm. So wurden 3600ha mühsam angelegter Terassenfelder und 500 km Bewässerungskanäle zerstört, 4700 Stück Vieh ertranken in den Fluten.
Allerdings wohnen in Gilgit-Baltistan nur 1 Prozent der pakistanischen Bevölkerung und die Anzahl der von der Flut direkt betroffenen Personen liegt mit 87.000 ebenfalls nur bei einem Prozent der insgesamt 8 Millionen betroffenen.
Darum passiert hier derzeit leider viel zu wenig um den betroffenen Menschen zu helfen. Und nach unseren Erfahrungen aus dem Erdbeben 2005 wird sich das auch kaum so schnell ändern.

Wir als Alpinclub Sachsen können keine Wunder bewirken. Wir sind nur ein kleiner Verein, eigentlich ja "nur" ein Bergsportverein. Aber mit Hilfe Ihrer Spenden können wir etwas bewirken. Das dies eine ganze Menge sein kann hat die Erdbebenkatastrophe von 2005 gezeigt. Damals haben wir unzählige Verletzte behandelt, 300 Kinder mit Wintersachen versorgt, für 500 Familien eine Koch- und Heizmöglichkeit im Winter geschaffen und 2 Schulen sowie 2 kleine Wasserkraftwerke gebaut.

Wir bitten Sie nun erneut um Spenden für die Menschen in Pakistan. Mit Ihrer Spende auf das Konto des Alpinclubs Sachsen: 308 662 802 BLZ 850 800 00 (Dresdner Bank) können Sie gemeinsam mit uns viel erreichen.
Die Spende ist steuerlich absetzbar. Ab einem Betrag von 100 Euro senden wir Ihnen eine Spendenbescheiningung zu, bis zu dieser Höhe wird der Bankbeleg bzw. Kontoauszug vom Finanzamt anerkannt. Bitte haben Sie jedoch Verständnis, daß es bis zum Erhalt der Spendenbescheinigung einige Zeit dauern kann, da diese aus Kostengründen jeweils gesammelt verschickt werden.
Bitte dazu unbedingt im Feld Verwendungszweck Ihre Adresse angeben (Der Name des Kontoinhabers wird ohnehin durch die Bank übertragen).
Ihre Spende findet Verwendung bei den folgenden 3 Projekten:

Fluthilfe in Gais

Hausreste in Gais Gais ist ein kleiner Ort unweit des Nanga Parbat Massivs. Er liegt am nördlichen Ufer des Indus, ist vom Karakorum-Highway (der einzigen Fernstraße im Norden) nur durch eine Hängebrücke zu erreichen. Gais liegt im Distrikt Diamir ziemlich genau gegenüber der Stelle an der der Weg zur Diamirflanke des Nanag Parbats vom Karakorum-Highway abzweigt.
Gais ist der von der Flut am härtesten betroffene Ort in der Provinz Gilgit-Baltistan. Ein durch die ungeheuren Wassermassen ausgelöster Erdrutsch hat am 10. August das komplette Dorf verwüstet. 50 Menschen starben, 300 Familien verloren ihr Obdach und ihre Habe.
Auch jetzt, einen Monat nach der Katastrophe stehen die Menschen dort noch ziemlich allein vor den Trümmern ihrer Häuser. Aus Spenden und Vereinsmitteln werden zunächst 5.000 EUR für Sofortmaßnahmen bereitgestellt. Davon soll vor allem warme Kinderkleidung für den bevorstehenden Winter beschafft werden. Weiterhin werden neue Schulbücher, Hefte und Tafeln beschafft um den Schulbetrieb zumindest provisorisch wieder in Betrieb nehmen zu können.
Wir erhoffen uns weitere Spenden, um auch die anderen dringenden Aufgaben in Gais angehen zu können: Errichtung winnterfester Notunterkünfte und Unt
Neben der Errichtung winterfester provisorischer Unterkünfte sind der Wiederaufbau der Schule und die Reparatur der zersörten Bewässerungskanäle für die Landwirtschaft aus unserer Sicht weitere .
Die Hilfsaktion vor Ort koordiniert Javed Khan in unserem Aufrag. Wir jennen ihn seit langem. 1993 war er als Verbindungsoffizier bei unserer ersten Nanga Parbat Expedition dabei. Unterstüzt wird er dabei von Moritz Steinhilber. Moritz hält sich derzeit in Gilgit auf und recherchiert dort für den besten Pakistan-Reiseührer aller Zeiten, welcher demnächst erscheinen wird. Auch beim Bau der Grundschule in Sakargah hat Moritz schon tatkräftig mit zugepackt
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Wiederaufbau der Brücke von Bunar ins Diamir-Tal

Bunar Brücke vor der Zerstörung Die kleine Fußgänger-Hängebrücke auf dem Weg von Bunar zur Diamirflanke des Nanga Parbats wurde erst 2008 erbaut. Als wir 1994 und 2004 diesen Weg zum Nanga Parbat gingen existierte sie noch nicht und wir können uns noch gut an die damalige wacklige Brückenkonstruktion erinnern. Aber damals gab es wenigstens eine Brücke. Jetzt gibt es gar keine mehr. Ein Erdrutsch hat in der Nacht vom 9. zum 10. August den kompletten nördlichen Hang und damit aich die gesamte Brücke weggerissen. Wenn damit nur der Zugang für Bergsteiger zum Nanga Parbat zeitweise unterbrochen wäre, so könnte man das verschmerzen. Aber das Fehlen der Brücke macht den täglichen Weg der Bauern zu ihren Feldern durch den reißenden Gebirgsfluß zur lebensgefährlichen Angelegenheit. Und wie sie ihr Vieh im Herbst von den Almwiesen zurück ins Tal treiben sollen ist ebenfalls unklar. Die Brücke muß also schnellstens wieder her und darum werden wir sie wieder aufbauen.
Vor Ort wird dies für uns Manan tun. Wir haben ihn 2004 während unserer Nanga Parbat Expedition. Er war damals unser "berittener Bote" der hoch zu Roß gelegentlich das Basislager besuchte, um uns frisches Obst und Gemüse zu bringen. Moritz Steinhilber unterstützt und kontrolliert die Sache tatkräftig von Gilgit aus. Der Wiederaufbau der Brücke geht auf seine Initiative zurück.
Fürs Erste haben wir bereits 2100 EUR an Manan ausgezahlt, das wird aber nicht ganz reichen, soll doch die neue Brücke so gebaut werden, dass Hochwasser, Erdrutsche und auch Erdbeben ihr nichts anhaben können. Weiterer Bedarf für Hilfe besteht in Bunar auch für die total zerstörten Bewässerungskanäle, ohne die Landwirtschaft dort nicht möglich ist.

Neues Wasserkraftwerk für Sakargah

Als wir 2006 die vom Erdbeben total zerstörte Grundschule in Sakargah wieder aufgebaut haben, sind so nebenher noch 2 Kleinwasserkraftwerke mit 15 bzw. 20 kW mit entstanden. Die haben uns damals erst den Baustrom geliefert und eines davon dann später den Strom für die Grundschule und auch die 2007 noch errichtete Mittelschule. Die verheerende Flut hat leider auch eines der beiden Kraftwerke total zerstört. Auch noch genau das, welches den Strom für die Schulen lieferte. Nicht nur die Stauanlagen sondern auch der Generator sind irreparabel beschädigt. Genaugenommen ist vom ehemaligen Kraftwerk fast keine Spur mehr zu sehen.
Wir werden das Kraftwerk wieder aufbauen, wenn irgend möglich an einem sichereren Ort. Koordiniert wird das von unserem Jens Sommerfeldt, der damals scon den Bau der Schulen leitete. Jens arbeitet derzeit in Pakistan für eine italienische Hilfsorganisation und organisiert Fluthilfe für viel Tausend Leute (im Süden). Aber natürlich hat er auch "unser" Sakargah nicht vergessen und organisiert den Wiederaufbau des Kraftwerkes in seiner knappen Freizeit.
Hier haben wir zunächst mit 1000 EUR begonnen aber auch für das Wasserkraftwerk wird noch weiteres Geld benötigt. Problematisch ist derzeit der Zugang nach Sakargah. Die große Brücke über den Indus wurde von der verheerenden Flut zerstört. Das Video zeigt dies. Die Brücke war ca. 15 Meter über dem Normalpegel des Indus, es ist für uns, die die Brücke selbst oft überquert haben nahezu unvorstellbar.
Derzeit sorgt eine provisorische Seilbahn über den Fluß für eine (recht gefährliche) Zugangsmöglichkeit von Besham aus.

Ihre Spende

Mit Ihrer Spende können Sie mithelfen, die hier genannten Hilfsprojekte durchzuführen. SPenden SIe auf das Konto 308 662 802 des Alpinclubs Sachsen bei der Commerzbank BLZ 850 800 00. Die Spende ist steuerlich absetzbar, der der Alpinclub Sachsen als gemeinnützig anerkannt ist. Ab einem Betrag von 100 Euro senden wir Ihnen eine Spendenbescheiningung zu, bis zu dieser Höhe wird der Bankbeleg bzw. Kontoauszug vom Finanzamt anerkannt. Bitte haben Sie jedoch Verständnis, daß es bis zum Erhalt der Spendenbescheinigung einige Zeit dauern kann, da diese aus Kostengründen jeweils gesammelt verschickt werden.
Bitte für die Spendenbescheinigung unbedingt im Feld Verwendungszweck Ihre Adresse angeben (Der Name des Kontoinhabers wird ohnehin durch die Bank übertragen). Gern können Sie uns Ihre ADresse für die Spendenbescheinigung auch per E-Mail an obenstehnde Adresse senden.
Hatten wir in unseren ersten Veröffentlichungen zur Fluthilfe noch verschiedene Kennworte für die einzelnen Projekte angegeben, so möchten wir Sie jetzt bitten, die Verteilung der eingehenden Spendengelder auf die drei Projekte in unsere Hände zu legen. Sie können sicher sein, wir werden das nach bestem Wissen und Gewissen tun. Wer dennoch ein ganz bestimmtes Projekt unterstützen will, der kann dies durch die Kennwörter Gais, Bunar und Sakargah vermerken.
Vielen Dank
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